In vielen Wohnungen entsteht im Laufe der Jahre Schimmel an Wänden, Decken, Fenstern und Türen.
Vor allem im Winterhalbjahr, also in der Heizperiode, wenn es draußen kalt und innen schön warm ist, nistet sich der
Schimmel gerne ein. Bevorzugte Stellen sind Außenwände und Fenster, vor allem hinter Schränken und Betten in unbeheizten Schlafzimmern. Aber auch das Badezimmer, wo es meistens sehr
feucht und warm ist sowie viel benutzte Küchen ohne ausreichende Lüftungsmöglichkeit oder Dunstabzugsanlage sind gefährdete Bereiche.
Auch wenn durch den Schimmel bisher bei gesunden Menschen mit intakter Immunabwehr noch keine größeren direkten
gesundheitlichen Beeinträchtigungen nachgewiesen werden konnten, sollte doch vorsichtshalber und im Sinne der allgemeinen Hygiene Schimmel in Wohnungen nicht toleriert werden. Allein schon das
mögliche allergene Potential von Schimmel sollte Grund genug sein, hiergegen Maßnahmen zu ergreifen.
Was tun?
Natürlich gibt es hierauf keine pauschale und immer gültige Antwort. Falls Ihre Wohnung oder Ihr Haus bereits vom
Schimmelbefall betroffen ist, kann kurzfristig eine Behandlung mit 70-80% igem Alkohol helfen (keine Chloridhaltigen Anti-Schimmel-Mittel und keinen Essig benutzen!). Jedoch kann Schimmel
langfristig nur verhindert werden, wenn man ihm die Existenzgrundlage entzieht, also dessen Entstehungsursache beseitigt. Damit sind die Voraussetzungen für weiteres Wachstum nicht mehr
gegeben bzw. wird die Entstehung von vornherein verhindert.
Insbesondere Feuchtigkeit und Wärme sind zwei wesentliche Faktoren für die Entstehung und das Wachstum von Schimmel. Deshalb
ist es besonders wichtig, darauf zu achten, im Winter richtig zu heizen und zu lüften.
Hier ein paar konkrete Tipps für Sie:
- Sorgen Sie immer für ausreichende Beheizung der bewohnten Räume. Übertriebenes Herunterdrehen der Heizung kann
Schimmelwachstum fördern!
- 20 Grad gilt als normale Temperatur in bewohnten Räumen, im Bad darf es auch etwas mehr sein. Eine geringe
nächtliche Absenkung der Raumtemperatur von bis zu 3°C wird allgemein noch als vertretbar angesehen. Keine Komplettabschaltung einzelner Heizkörper oder der Heizanlage in der Nacht!
- Lüften Sie sämtliche Räume drei Mal am Tag für ca. fünf bis acht Minuten bei
komplett geöffnetem Fenster (Stoßlüftung). Dadurch wird die Luft im Raum ausgetauscht und durch die in der Regel trockenere Außenluft ersetzt. Hierdurch entsteht der Entfeuchtungseffekt. Wände,
Decken und Möbel bleiben aufgrund der kurzen Stoßlüftung noch warm und erwärmen auch die ausgetauschte Raumluft innerhalb kürzester Zeit wieder nach. Größere Energieverluste werden so
vermieden.
- Lüften Sie das Bad zusätzlich unmittelbar nach dem Duschen oder Baden ebenfalls für einige Minuten bei komplett geöffnetem
Fenster.
- Lüften Sie die Küche zusätzlich nach dem Kochen ebenfalls für einige Minuten bei komplett geöffnetem Fenster.
- Auch das Schlafzimmer sollte geheizt werden, mindestens aber sollte hier morgens nach dem Aufstehen ausgiebig gelüftet
werden, um die in der Nacht vom Körper abgegebene Feuchtigkeit nach draußen zu befördern.
- Keine Dauerlüftung mit gekippten Fenstern! Dies ist äußerst uneffektiv, kostet unnötig Energie und kühlt lediglich den
Raum und bestimmte Bauteile ohne ausreichenden Luftaustausch aus.
- Trocknen Sie Ihre Wäsche nicht auf einem Wäscheständer in der Wohnung. Hierdurch wird sehr viel Feuchtigkeit an die
Raumluft abgegeben. Nutzen Sie eine Wäschetrocknungsmöglichkeit im Freien oder in einem gut belüfteten Waschraum.
- Sollte diese Möglichkeit nicht bestehen, benutzen Sie einen Abluftwäschetrockner, der die Feuchtigkeit über den
dazugehörigen Abluftschlauch direkt nach draußen befördert.
- Die Außenluft ist im Winter auch bei Schneefall oder Regen in der Regel wesentlich trockener als im Innenraum, was die
absolute Luftfeuchtigkeit anbelangt. Im Winter macht also das Lüften bei jedem Wetter Sinn. Natürlich nur, soweit der Niederschlag nicht direkt durch das Fenster eindringt!
- Kellerräume sind in den warmen Sommermonaten kaum vernünftig zu lüften, da die warme Außenluft an den kalten Kellerwänden
kondensiert und dort zu Schimmelbefall führt. Vermeiden Sie deshalb das Öffnen der Kellerfenster bei hohen Außentemperaturen im Sommer.